Segeltörn Dänemark 2002
Les Leroux sont en vacances
oder
Das Brötchenmesser auf großer Tour
Crew: Andi, Boris, Julia
Am 09.09.02 war es endlich so weit. Ich packte meinen Seesack
und machte mich mit einer ordinären S-Bahn auf den Weg zur Uni, wo mich Boris
mit seinem Drahtesel erwartete. Dieses, doch so Seemann untypische Gefährt,
sollte meine wertvolle Fracht sicher zu Boris bringen, wo Andi uns abholen
wollte. Er kam pünktlich und so konnten wir noch schnell beim Aldi und Jibbi
die wichtigsten Lebensmittel, wie Gurkenfische und Pistazien, einkaufen. Mit
Captain Blaubär ging es auf nach Wendtorf. Abends noch ein paar Ründchen
DÄNISCHES Kniffel gespielt und schon freuten wir uns auf den kommenden
Segeltag.
Boris war wie immer der Erste, der aus den Federn kroch, so gegen halb 8.
Angesichts des guten Wetters hielt auch Andi und mich nix mehr in unseren Kojen
und so saßen wir schon früh am Frühstückstisch. Ich wurde sofort in die
Geheimnisse des sagenumwogenden Brötchenmessers eingeweiht. Jedem kann ich nur
empfehlen, sich ein solches anzuschaffen. Dank der integrierten Gewürzdüsen
verleiht das Brötchenmesser jedem Frühstücksbrötchen einen ganz besonderen
Geschmack, die scharfe Klinge löst jede noch so widerspenstige
Entenmuschel vom Rumpf und jeder Gurkenfisch zittert vor Schrecken, wenn
er nur das Wort "Brötchenmesser" hört. Von den zahlreichen weiteren phänomenalen
Eigenschaften soll sich jeder selber überzeugen [vor allem weil es beim Kauf
des Brötchenmessers noch einen Trockenanzug gratis dazu gibt :) ]. Um
halb 10 waren wir dann schon auf der großen, weiten Ostsee. Der Wind blies mit
ca. 4-5 Windstärken aus Ost und so konnten wir hoch am Wind Richtung
Aeroskoebing losdüsen. Ein super Segeltag mit T-Shirt Wetter. Laune
spitzenmässig! Am Abend liefen wir dann in Aeroskoebing ein und freuten
uns riesig auf unser wohlverdientes Abendessen. Nudeln mit einer supergenialen
Soße. Schnell noch das wunderschöne Städtchen besichtigt und dann wollten wir
es uns an dem Holztisch auf dem Steg bequem machen, um noch ein Ründchen zu
Kniffeln. Kaum hatten wir angefangen kam Günter ( vom Schiff vor uns) und so
war es auch gar nicht schlimm, dass ich einen Würfel in die ewigen
"Steingründe" beförderte. Günter sorgte schon dafür, dass es uns
nicht langweilig wurde.
Unser zweiter Segeltag fing etwas später an, obwohl Boris natürlich wieder
früh wach war. Langsam war uns klar warum, Rodriguez hatte das Lattenrost
vergessen. Wir frühstückten lecker, gingen noch eine Runde durch die Stadt und
waren uns mal wieder einig, dass die Dänen wissen, wie man gemütlich wohnt.
Schnuckelige, kleine, bunte Häuser nach Ikea-Stil eingerichtet. Schnell noch
ein paar Snöre im Supermarkt gekauft und schon waren wir segelklar! Bei
mäßigen 3 Windstärken setzten wir den Spi und machten uns auf Richtung Dyvig.
Ich durfte meine erste Snöre essen, ich sage Euch, ein Traum!!!!!! Leider
schlief der Wind immer mehr ein und so schafften wir unser heutiges Etappenziel
nicht und entschieden uns nach Lyö zu fahren. Eine gute Idee, wie sich
herausstellte, denn der kleine, gemütliche Hafen lud gerade zu zum Baden ein
und angesichts der tropischen Temperaturen ließen wir uns nicht lange bitten
und sprangen in die Fluten.
Ein weiterer Segeltag brach an, mit noch weniger, wirklich umlaufender, Winde.
Uns wurde schnell klar, dass wir auch heute in einem nicht geplanten Hafen
landen würden. Es war der reinste Zickzackkurs und nun glaubten Boris und ich
wirklich, dass Andy die Rute blind und im Suff gezeichnet hatte. Trotz des
wenigen Windes hatten wir mal wieder riesigen Spaß. Karibische
Temperaturen, keine Wolke am Himmel, Badewetter. Wir nutzen dies voll aus,
lümmelten auf dem Vorschiff rum, sprangen in die Fluten, wenn es uns mal wieder
zu warm wurde und waren einfach nur faul und gut gelaunt. Selbst Flipper
besuchte uns, weil Boris und Andi so schön den Windgott angebeteten. Am
Abend ein 1 A Gala-Dinner und der Tag war perfekt.
Auch der beste Urlaub muss irgendwann einmal zuende sein. Der letzte Tag brach
an. Wieder super-sonnen-Wetter, diesmal mit etwas mehr Wind. Der Spi wurde
wie jeden Tag gesetzt und auf ging es nach Wendtorf. Auch heute war die
Laune nicht zu toppen. Rodriguez zauberte ein klasse Mittagessen, lustige
Wasserspiele wurden ausprobiert ;) und ein malerischer Sonnenuntergang beendete
den Tag. Im Dunkeln liefen wir in Wendtorf ein und packten unsere
Seesäcke. Jeder war traurig, dass dies nun das Ende unseres Traumurlaubs
sein sollte.
Links zu Andi, Boris und der SY Helga: SNÖRE HELGA
Julia 15.September.2002