Los gings am 20.08.04. Abfahrt war um 7:58Uhr ab Horrem. Wer Simone kennt weiß, dass es knapp wurde.
Um 7:55 Uhr stand sie endlich mit dem grünen Auer-Bus vor dem Bahnhof und wir legten einen kleinen Spurt hin, um den Zug zu erreichen.
Bis Paris ging dann alles glatt. Dort hatten wir 55 Minuten Zeit fürs Umsteigen. Kein Problem denkt man sich, aber da denkt man falsch. Die Metro-Ticket-Automaten sind ein Buch mit sieben Siegeln. Wir haben lange versucht ein Ticket zu bekommen. Es ging nicht! Mit meinem schon seit 6 Jahren verstaubtem Französisch habe ich Hilfe angefordert. Das Pärchen war auch sehr nett, hat’s nur selber auch nicht geschafft. Sie sprachen einen weiteren Franzosen an der uns 2 Tickets geschenkt hat. Im Dauerlauf (18 kg Gepäck auf dem Rücken) ging’s dann zum Zug, den wir gerade so erreicht haben. (Unsere Rückfahrt haben wir deshalb nicht mehr über Paris gemacht!)

Unsere erste Station war St. Malo in der Bretagne. Regen empfing uns, na super! Die Stadt war schön, die Nacht dafür nicht.
Wir haben auf einem Campingplatz übernachtet, der auf einer Klippe lag. Bei soviel Wind eine schlechte Idee. Das Zelt lag nachts mehr auf uns, als dass es uns geschützt hätte. Die obere Plane flog zwischenzeitlich auch mal weg. Juhe, welch eine Freude. Zumindest hats nicht mehr geregnet. Naja, gut dass wir vorher in einer coolen Bar mit Live-Musik noch ein, zwei Bierchen getrunken haben, das hat uns alles überstehen lassen. Kalt war uns trotzdem. Unsere Schlafsäcke waren darauf einfach nicht ausgerichtet.

Am nächsten Tag sind wir nach Mont Saint Michel gefahren. Sehr hübsch, nur total mit Touris überfüllt. Ist ein Felsberg mitten im Wattenmeer, auf dem eine Abtei gebaut wurde.
Noch eine Nacht wollten wir nicht in der Bretagne bleiben, also führen wir über Nacht in Richtung BIarritz, Atlantikküste, wo uns Thomas morgens um 8 abgeholt hat.
Erstmal 4 Tage Erholung am Strand. Sonne und das Leben genießen, Wellenreiten etc. Wir waren sogar gar nicht so schlecht auf dem Brett.
Danach hat uns Thomas zur Dune du Pyla gebracht, liegt etwas unterhalb von Bordeaux und ist die größte und höchste Düne Europas. Sehr beeindruckend und wir haben direkt am Fuß der Düne gecampt. Nur der Aufstieg war echt anstrengend.

Am nächsten Tag gings weiter nach Carcasonne, eine alte Festungsstadt. Wir haben direkt in der alten Cite übernachtet, dort war nämlich die Jugendherberge. Ein Tag für die Besichtigung reicht jedoch!! Simone wollte unbedingt die Ritterspiele miterleben, also haben wir das auch noch gemacht. Jeah, Lanzen splittern, Reiter stürzen. Hehe. Abends sind wir dann noch auf ein spanisches Fest gegangen. Die Jungs aus der JH (Küche, Rezeption) haben uns gefragt, ob wir mitwollen. Wurde ein billiger Abend!! ;)

Mit dickem Kopf gings dann weiter nach Perpignan und mit „le petit train jaune“ durch die Pyrenäen. Eine beeindruckende Strecke, leider hat’s nachher angefangen zu regnen und wir mussten von unserem offenen Wagen in einen normalen Wagon umsteigen. Sind fast bis zur spanischen Grenze gefahren und wegen dem Regenwetter haben wir das Bahnhofshotel dem Zelt vorgezogen. Außerdem wurd’s in 1500m Höhe doch etwas kälter.

Dann wieder die gleiche Strecke bei strahlendem Sonnenschein zurücke. Lecker Frühstück in der Bahn (Baguette und Nutella, hmm, unsere Hauptfrühstückskomponenten).
Am Nachmittag sind wir dann in Avignon angekommen und haben erstmal auf der Brücke getanzt.
Hehe, und ein französisches Pärchen haben wir erwischt. Hat sich den dämlichsten Platz ausgesucht für nen Quicky. Standen in einem Turm, der über Festungswälle mit der Brücke und dem Papstpalast verbunden waren. Na, sie fandens wohl nicht wirklich peinlich.

Von Avignon gings weiter nach St. Tropez. Ja, wir haben uns mit unseren Rucksäcken und unseren wunderhübschen Treckingsandalen und hochgekrämpelter Fladderhose unter die „Reichen und Schönen“ gemischt.
Leider gab’s auf den nahegelegenen Campingplätzen keine freien Plätze mehr, bzw. sie sollten 50€ die Nacht kosten (unser Maximum lag bisher bei 22€ die Nacht!). Nein, eindeutig zu teuer!
20 Minuten entfernt fand sich dann an 4 Sterne Campingplatz mit Pool und kleiner Badebucht für 16,50€/Nacht. Das war ok, also ab dahin. Sind spät angekommen, wollten aber unbedingt noch baden. Also ab ins Wasser, danach freuten wir uns auf ein leckeres Essen. Tortellini mit Champignonsosse. Tja, hätte unser Gaskocher nicht den Geist aufgegeben wäre das sicher auch schön geworden. So gab’s nur Salat und Baguette.

Am nächsten Tag zogen wir also los, um einen neuen Kocher zu kaufen. Wir waren erfolgreich, es gab einen Baumarkt in der Nähe. Den Tortellinins an diesem Abend stand also nichts im Weg!
Schöner, entspannter Strandtag. Dann gings ans Tortellinikochen. Lief alles gut, bis Simone die Soße in den Topf goss. Ups, das Rühren war zu stark. Ich konnte den Topf nicht halten. Platsch, Nudeln auf dem Boden. Uahhhh, unser Essen. Uns blieb nichts anderes übrig als die Dinger wieder einzusammeln, also die, die noch nicht mit dem Staub und Dreck in Berührung gekommen sind. Es muss ein Bild für die Götter gewesen sein. Ich konnte mich vor Lachen auch kaum noch halten. Es hat geschmeckt und wir waren tatsächlich satt. Gut das unsere Augen vorher größer waren als der Magen und wir wirklich viel Nudeln gekocht hatten.

Den nächsten Tag haben wir auch noch am Strand verbracht und sind dann am Freitag nach Nizza aufgebrochen. Sehr nette Stadt, vor allem der alte Teil.
Da wir nicht viel Zeit hatten, sind wir sogar mit der Touristen-Bimmelbahn durch die Stadt gefahren. Oh nein, wie peinlich. Gut dass wir unsere Rucksäcke nicht dabei hatten und uns kein Interrailer als seinesgleichen angesehen hat!
Nach einem fetten Baguette American Poulet (riesen Baguette mit Hähnchen, Ketchup, Mayo, Senf, Tomate, Zwiebeln, Käse und FRITTEN ) war unser Bauch so voll, dass wir uns nur noch in den Zug haben fallen lassen, der uns nach Luxembourg gebracht hat. Von dort aus gings dann nach Köln.
Unser Urlaub war zu Ende.

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